Andrea Löfke (Deutschland/USA)

Platzwahl

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Andrea Löfke (Deutschland/USA)

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Biografie

Andrea Löfke kreiert in ihren Arbeiten befremdliche und wunderliche Welten, Orte, Stimmungen, Erzählungen, die den Betrachter in einen anderen Raum, in eine andere Realitätsebene versetzen. Hier ist es erlaubt Geschichten zu spinnen, eigene Erfahrungen und Assoziationen einzubringen, sich zu wundern, intuitiv und emotional zu sein. Ihr Interesse gilt der Vielschichtigkeit, den Überlappungen und den Gegensätzen, die unsere Welt mit sich bringt. Das Verständnis von Realität und dem Hier und Jetzt wird auf die Probe gestellt. Das Phänomen der glückseligen Fassade zum Thema gemacht. Andrea Löfke, geboren in Heidelberg, lebt und arbeitet seit 2003 in Brooklyn New York. Sie absolvierte einen Masterstudiengang (MFA) in Skulptur an der Ohio State University in Columbus, USA und ein Kunstpädagogisches Studium an der Universität Leipzig. Ihre multimedialen Installationen und Arbeiten auf Papier sind in zahlreichen Einzel-und Gruppenausstellungen in USA und Deutschland vertreten. Löfkes Einzelausstellungen wurden von Artforum, Sculpture, Brooklyn Rail, Frankfurter Allgemeine and Juliet besprochen. Sie lehrte über viele Jahre am Pratt Institute sowie School of Visual Arts in New York und ist zur Zeit an der German School of Brooklyn (GSB) als Kunstlehrerin beschäftigt. Den Ursprung des Jugendstils findet man in Deutschland in Darmstadt. Künstler, Architekten und Kunsthandwerker bedienten sich der Natur um eine neuartige Formensprache zu finden. Die Natur ist Vorbild und Stilmittel. Gräser, Zweige, Ranken, Blumen und Pflanzen finden Ihren Weg in das alltägliche Leben: Porzellan, Möbel, Architektur, Stoffe und Tapeten, Malerei, Plastik, Glaskunst bis hin zur Literatur und Buchkunst.

Katalog (Deutsch)

Mit meiner Arbeit Platzwahl führe ich das Naturmotiv des Jugendstils wieder zurück in die Natur. Eine Transformation über das Jahrhundert hinweg. Das flächige Jugendstilornament geht eine Symbiose mit dem Baum im Wald ein. Vorgefundene Baumstümpfe und deren geschnittenen Oberflächen sind mit aus der Natur inspirierten Motiven und Ornamenten bemalt und erinnern uns an Porzellan aus dem beginnenden 19. Jahrhundert. Die sonst raue, natürliche Oberfläche des Baums verwandelt sich in ein wertvolles Alltagsmaterial und wirkt wie ein Porzellanteller der in seiner neuen Umgebung befremdlich wirkt – eine überraschende Metamorphose, ein überraschender Ortswechsel. Das flächenhafte florale Ornament kehrt zurück in die Natur und finden sein Zuhause.

Catalog (English)

Toss-Up

In Germany, the roots of Art Nouveau can be found in Darmstadt. Here, artists, architects and artisans drew on nature in their search for a new visual language. Nature served as both role model and stylistic medium. Grass, twigs, vines, flowers and plants all found their way into everyday life: They were featured on porcelain, furniture, architecture, fabrics and wallpaper, paintings, sculptures, glass art and even in literature and book art. In my work titled Toss-Up, I am returning the Art Nouveau nature theme to nature proper. This transformation spans a century. The flat Art Nouveau ornament enters into symbiosis with the tree in the forest. Found tree trunks and the carved edges they bear from the felling of trees are painted with themes and ornaments inspired by nature and reminiscent of early 20th century porcelain. The otherwise raw natural tree surface is transformed into a precious everyday material and in its similarity to porcelain plates appears oddly out of place in this new environment – a surprising metamorphosis, a surprising change of place. The flat floral ornament returns to nature and finds its home.