Laura Lio (Argentinien/Spanien)

houses/nests (Alfabeto/abeto)

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Laura Lio (Argentinien/Spanien)

houses/nests (Alfabeto/abeto)

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Biografie

Laura Lio (geboren 1967) stammt ursprünglich aus Argentinien, sie lebt und arbeitet seit 1990 in Madrid. Sie studierte Kunst in Argentinien und Spanien. 2012 beendete sie ihre Doktorarbeit mit dem Titel The Other Architects, How and What They Build, mit dem Untertitel Contemporary artists and architects whose work references animal construction. Während der letzten fünf Jahre hatte sie eine Professur an der Fakultät für Fine Arts der Universität von Kastilien-La Manche in Cuenca, Spanien. In den letzten 25 Jahren widmete sie sich der Forschung und Gestaltung auf dem Gebiet der schönen Künste mit einem speziellen Interesse an Synergien zwischen Bild, Dichtung und Klang. Ihr Schwerpunkt liegt bei Skulpturen und schließt deren Aufstellung in Ausstellungen und dem öffentlichen Raum genauso ein, wie Land Art und Integration in Landschaftsarchitektur. Ihr aktuelles Interesse zielt auf Installationen und ortsspezifische Projekte, die mit dichterischen Mitteln auf die architektonischen Gegebenheiten der Orte und ihre soziale Geschichte antworten.

Katalog (Deutsch)

Alfabeto/abeto

In der Baumkrone, wo die Äste geboren werden, baue ich einen Zufluchtsort für Vögel, der auch ein Zuhause für unsere Fantasie sein wird.

Alfabeto (Alphabet
abeto Tanne)

Dieses Gedicht von Eduardo Scala enthüllt uns die Art, wie der Baum, in diesem Fall ein Tannenbaum, in unserem Alphabet vorkommt und damit in unserer Sprache. Aus dem Inneren unserer Kultur, aus der Sprache, die das Haus unseres Seins errichtet, aus dem Leben in modernen Städten erwächst dieser Vorschlag, der aus zwei Häusern oder Nestern im Wipfel einiger Bäume besteht. Werden wir irgendwann in Bäumen leben wie es Italo Calvino in seinem Buch Der Baron in den Bäumen geschrieben hat – diese außergewöhnliche Rechtfertigung für ein Utopia, für Rebellion, Vorstellungskraft und Non- Konformismus als Antriebskräfte der Welt? In einem Baum Zuflucht zu finden ist ein poetischer Vorschlag, ähnlich dem Titel des Bildes von Max Ernst Selbstporträt eines Vogels. Aber es könnte auch andere Untertöne beinhalten, wenn wir die Knappheit und die hohen Kosten von Wohnraum bedenken und die vielen Menschen, die in den Städten auf Plätzen und in Parks leben. So überleben wir wo immer es geht und klettern auf Bäume um unser Recht einzufordern.

Catalog (English)

Alfabeto/abeto

In the crown of the tree, where the branches are born, creating a haven for birds, which will also be a home for our imagination.

Alfabeto (Alphabet
abeto fir tree)

This poem by Eduardo Scala reveals to us the manner in which the tree, in this case a fir tree, is contained in our alphabet and therefore in our language. From inside our culture, from the language that establishes us as the home of being, from our habitation of contemporary cities, this proposal arises, consisting of the construction of two houses/nests at the very top of some trees. Will we end up living in trees as in Italo Calvino’s The Baron In the Trees? That extraordinary vindication of utopia, rebellion, imagination and nonconformism as motors of the world? Finding refuge in a tree is a poetic proposal, just like the name of a painting by Max Ernst, Self-Portrait of a Bird. But it might also carry other undertones, if we consider the scarcity and elevated cost of housing, as well as the large amount of people living in city squares and parks. Surviving wherever we can, climbing trees to claim justice.