Sabine Maier (Österreich)

Im Schatten der Empfindsamen und Waldessenzen
Empfindsames Konzert mit Klaus Lang (Komponist) (Österreich) am Harmonium

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Sabine Maier (Österreich)

Im Schatten der Empfindsamen und Waldessenzen
Empfindsames Konzert mit Klaus Lang (Komponist) (Österreich) am Harmonium

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Biografie

Sabine Maier (geb. 1971 Österreich) ist Foto- und Medienkünstlerin, die nicht nur mit, sondern auch an den Medien, an den vielen Dimensionen des Medialen arbeitet. Gemeinsam mit Michael Mastrototaro gründete sie 1999 das Kunstlabel Machfeld. Viele der künstlerischen Arbeiten von Sabine Maier entstanden unter dem Pseudonym MACHFELD. Preise und Stipendien (Auswahl) Auslandsstipendium 2011 des Landes Steiermark, Kunstankauf Fotografie 2010 des BMUKK, Staatsstipendium für Medienkunst 2009 des BMUKK, Outstanding Artist für Video- und Medienkunst 2008 des BMUKK, Best Experimental Film by John Waters – Dahlonega Film Festival – USA 2003. Zahlreiche internationale Workshops und Gastvorträge u. a. Gastprofessur – University of Witwatersrand, Johannesburg, Südafrika 2007 – 2010, Lecture – University of California, Santa Barbara, USA 2008, Lecture – California State University, Los Angeles, USA, 2008; Ausstellungen (Auswahl): Fotofever – Pins (Be), Leopoldmuseum, Wien (A), Austria Cultural London (UK), Museum der Modernen Salzburg (A), Ullens Center for Contemporary Art Peking (CN), Austria Cultural Forum New York (USA), Kunsthalle Wien (A), Hongkong Art Centre (HK), Yours Gallery – Warschau (PL), Kunsthaus Graz (A), Trans Cape African Biennale, Kapstadt (ZA), Witte De With – Center for Contemporary Art, Rotterdam (NL), Whitechapel Art Gallery, London (UK), Museum Of Modern Art Detroit (USA).

Katalog (Deutsch)

Im Schatten der Empfindsamen

Das Darmstädter Geistesleben des späten 18. Jahrhunderts brachte im Gefolge des Hypes um Johann Wolfgang von Goethes Briefroman Die Leiden des jungen Werther den so genannten Kreis der Empfindsamen hervor. Dies war ein Zirkel von schöngeistigen und empfindsamen jungen Mädchen um die Landgräfin Karoline von Hessen Darmstadt, maßgeblich gefördert durch Goethes Freund, den Herausgeber, Redakteur und Naturforscher Johann Heinrich Merck. Ein Kult schwärmerischer Empfindung und seelenvoller Freundschaft bestimmte Briefe, Gedichte und Zusammenkünfte dieser Gemeinschaft der Heiligen (Goethe). Dass dies mit intensiven Naturerlebnissen, vor allem auch im Gebiet des Odenwaldes, verknüpft war, versteht sich für diese Geisteshaltung von selbst. Die Essenz der Natur, wie sie sich durch die Essenzen des Waldes ausdrückt, spielte eine bedeutende Rolle. Einer der Beweise dafür ist der so genannte Goethefelsen, ein Zeugnis der mehrmaligen Anwesenheit des Meisters der Empfindsamkeit, der sich nach wie vor im Bereich des Waldkunstpfades befindet. Ausgangspunkt der Installation ist die Mercksche Sammlung von Silhouetten, damals beliebte Schattenrisse bedeutender Personen. Man kann sie als Vorläufer binärer Bilder betrachten, da sie ein binäres System (Schwarz/ Weiß) benutzen, und überflüssige Information zugunsten eines idealtypischen Ausdrucks eliminieren. Zudem wurden Silhouetten als Codes in der Kommunikation benutzt: sie ermöglichten verklausulierte Botschaften zwischen den Beteiligten. Für die Installation wurden neun historische Silhouetten in Vektorgrafiken umgewandelt und mittels eines CADVerfahrens aus 60 cm Eisenblechen geschnitten. Diese, mit einem Drehgelenk auf Stangen montiert, sind im Goetheteich verankert und scheinen knapp über der Wasseroberfläche zu schweben. Die allmählich rostenden Köpfe bewegen sich, wenden sich in verschiedenen Konstellationen einander zu oder ab. So entscheidet der Wind, wer mit wem kommuniziert. Reihenfolge der Köpfe im Teich von links nach rechts: Johann Wolfgang von Goethe, Johann Caspar Lavater, Marie Sophie von La Roche, Friedrich Heinrich Jacobi, Johann Gottfried von Herder, Johann Heinrich Merck, Maria Caroline Flachsland (Psyche), Johann Wilhelm Ludwig Gleim, Karoline von Hessen-Darmstadt

Catalog (English)

In the shadow of the sensitive

In the wake of the hype surrounding Johann Wolfgang von Goethe’s novel The Sorrows of Young Werther, Darmstadt’s intellectual life gave rise to the so-called Circle of Sensitive Persons (Kreis der Empfindsamen). This circle of sensitive young women with an appreciation of the aesthetic was connected with Countess Caroline of Hesse-Darmstadt and was greatly promoted by Goethe’s friend, the publisher, editor and natural scientist Johann Heinrich Merck. A cult of enraptured sensation and soulful friendship influenced the letters, poems and meetings of this fellowship of the saintly (Goethe). It went without saying that this frame of mind was closely connected with intensive experiences of nature, especially in the Odenwald region. Moreover, the essence of nature as expressed through the spirit of the forest played a crucial role. This is evidenced, for example, in the so-called Goethe Rock (Goethefelsen), which testifies to the presence of the Master of Sensitivity on several occasions and which is still in the area of the Forest Art Path. The starting point for the installation is the Merck collection of silhouettes, at the time popular cut-outs of important figures. You can consider them the precursors of binary images, as they rely on a binary system (black/white) and eliminate superfluous information in order to achieve a typical expression. In addition, silhouettes were used as codes and communication, permitting encoded messages between participants. For the installation nine historical silhouettes were transformed into vector graphics and cut using a CAD technique from 60-cm sheet iron. Mounted on rods and fitted with a swivel element, the silhouettes are anchored in the Goethe Pond and appear to float just above the surface. The gradually rusting heads move, turn towards or away from each other in various constellations. In effect, the wind decides who communicates with whom. The order of the heads in the pond from left to right: Johann Wolfgang von Goethe, Johann Caspar Lavater, Marie Sophie von La Roche, Friedrich Heinrich Jacobi, Johann Gottfried von Herder, Johann Heinrich Merck, Maria Caroline Flachsland (psyche), Johann Wilhelm Ludwig Gleim, Caroline of Hesse-Darmstadt